STADION AM BRENTANOBAD FRANKFURT

Sportanlagen

Das Stadion am Brentanobad in Frankfurt am Main dient dem mehrfachen deutschen Meister 1.FFC Frankfurt bereits seit der ersten Bundesligaspielzeit der Frauen, also seit 1990, als Heimspielstätte. Die Stadt Frankfurt beschloss 2011 die Modernisierung des in die Jahre gekommenen Stadions. Die für Spiele in höheren Ligen und internationalen Wettkämpfen (Championsleague Frauen) geltenden Anforderungen in Hinblick auf Sicherheit und Ausstattung, wie z.B. Zaunanlagen, ausreichende Fluchtwege und moderne Toilettenanlagen, wurden nicht erfüllt. Die komplette Infrastruktur des Stadions sollte an diese aktuellen Anforderungen eines modernes Fußballstadion mit TV-Live-Übertragungen angepasst werden.

Es wurde eine umfangreiche Modernisierung der gesamten Sportanlage, einschließlich der beiden Trainingsplätze, geplant und durchgeführt:

  • Erneuerung des Rasenspielfeldes
  • Neubau von Tribünenanlagen mit Ballfangeinrichtungen und Zuschauerbarrieren
  • Schaffung von Zu- und Ausgängen mit entsprechenden Zaun- und Toranlagen
  • Erneuerung des kompletten Entwässerungssystems und der Wasserversorgung
  • Schaffung von Wegeflächen, PKW- und Busstellplätzen,
  • Sanierung eines vorhandenen Kunstrasentrainingsplatzes und Umbau eines weiteren Trainingsplatzes zum Kunstrasenspielfeld

Parallel dazu ließ die Stadt Frankfurt ein zusätzliches Funktionsgebäude, ein Toilettengebäude und eine für Fernsehübertragungen geeignete Flutlichtanlage errichten. Diese Maßnahmen mussten ständig abgestimmt und koordiniert werden. Das Stadion weist nach dem Umbau eine Kapazität von etwa 5.650 Zuschauerplätzen (davon etwa 1.400 Sitzplätze) auf. Für die Planung und Umsetzung des Projekts gab es mehrere besondere Anforderungen. Neben Altlasten in den alten Erdwällen der Stehstufen und schwierigen Baugrundverhältnissen bestand auf der gesamten Anlage Kampfmittelverdacht. Die größte Herausforderung war jedoch, dass der Umbau unter laufendem Betrieb erfolgen musste. Die Bauarbeiten mussten sowohl terminlich wie auch logistisch auf die Termine der Meisterschafts- und Champions-League-Spiele abgestimmt werden. Eine Mindestkapazität von 2.800 Zuschauern musste zu jedem Spieltag gewährleistet werden. Eine Durchführung der Baumaßnahmen in mehreren Teilabschnitten war daher unumgänglich. Die Planungen wurden u.a. mit dem DFB und der Polizei abgestimmt.

Das Rasenspielfeld des Stadions wurde während der Spielpause im Sommer erneuert. Hier konnte aufgrund der bereits in der Planung berücksichtigen Vorbereitungen ein reibungsloser Betrieb gewährleistet werden. Der Bereich zwischen Trainingsplätzen und der Südtribüne des Stadions wurde neu geordnet. Auf einer neu geschaffenen, großzügigen Platzfläche können Mannschaftsbusse sowie Fernseh-Übertragungswagen geparkt werden. Daneben konnte noch ein Kunstrasen-Minispielfeld mit einer Bandennetzanlage als zusätzliche Sportfläche integriert werden. Zur angrenzenden Ludwig-Landmann-Straße wurden Eingänge mit Kassen und Eingangskontrollen in ausreichender Größe neu angelegt. Auch der Haupteingang im Nordwesten des Stadions zum Rödelheimer Parkweg wurde neu dimensioniert und erweitert. Aufgrund der beengten Verhältnisse und zum Schutz der Zuschauer und der angrenzenden Parkplatzflächen wurden stirnseitig 8 m hohe Ballfangnetze angeordnet. Um trotzdem uneingeschränkte Aufnahmen einer Hintertorkamera zu ermöglichen, wurde eigens ein Kamerapodest in die südliche Ballfangnetzanlage integriert. Die im Juli 2013 begonnen Bauarbeiten konnten termingerecht und unter Einhaltung des Kostenrahmens zum Saisonbeginn 2015 abgeschlossen werden.

Ort: Frankfurt am Main
Zeitraum: 2013-2015
LP: 1-9
Besonderheiten: Umbau des Stadions unter laufendem Betrieb

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